Den Spätsommer hatte ich genutzt, um noch ein paar mal etwas Lehm aus meinem entdeckten TonFundort zu holen und aufzubereiten. Das macht sich im Winter nämlich gar nicht gut. Jetzt kamen die ersten glasierten Stücke aus dem Ofen. Und siehe da… – jetzt habe ich ein extrem dunkles braun erzielt. Jede Fundstelle bislang, ergibt eine andere Farbe. Zudem habe ich auch mit der Maschengröße vom Glasursieb experimentiert.
Wenn ich nicht zu fein siebe, erhalte ich eine lebhaftere Glasur. Jetzt gibt es noch all die Möglichkeiten, die Tone zu mischen. Zig Möglichkeiten. Die dunkle Lehmfarbe wird wohl demnächst einige meiner Keramiken zieren. Genau mein Ding. Innen mit Holzascheglasur – richtig solides Zeug.
Falls wer nicht weiss, was Lehmglasur ist: Lehmglasur ist eigentlich nur ein bei sehr niedrigen Temperaturen schmelzender Ton. Dieser wir flüssig eingestellt und wie Glasur auf einen Steinzeugton aufgebracht. Dann wird es richtig hoch gebrannt (bei mir 1280°C). Dabei schmilzt die Lehmglasur je nach Eigenschaft zu einer braunen Oberfläche. Man kennt es eigentlich von Omas alten Einlegetöpfen. Also keine Zauberei, sondern Töpferware pur, ohne weitere Zutaten.
Am Wochenende des Töpfermarktes in Bürgel wird auch jedes mal ein Keramikpreis ausgeschrieben. Der Walter-Gebauer Keramikpreis hatte 2022 das Thema Krug. Da Wettbewerb vom mitmachen lebt, hatte ich auch ein Exemplar eingereicht.
Hatte mir da einige Gedanken gemacht, ob man da nun etwas eher solides oder experimentelles hingeben sollte? Mal besser nicht übertreiben. 🙂 Aber normal können alle, also gab es einen roten, schrägen Krug von mir. Nicht all zu schief, so dass die Standfestigkeit gegeben blieb. Sowohl innen wie außen mit Ascheglasur versehen. Ich hatte mal keinen all zu großen Krug gewählt, dennoch waren etliche Mitbewerber mit kleineren Exemplaren vertreten. Auf die Größe kam es aber nicht an. :o)
Gewonnen habe ich den Preis mit meinem Wettbewerbskrug letztendlich nicht, was bei der ersten Teilnahme ja wohl auch nicht zu erwarten war. Allerdings kamen einige Kunden dadurch gezielt zu meinem Stand, was ja auch sehr okay war. Sicher werden die Sieger auch auf der Webseite des Preises zu sehen sein. Hat Spaß gemacht. Ich bin auf das Thema im nächsten Jahr gespannt…
Was haben Osterfeuer, mit Töpferei zu tun? Genau – es bleibt ein großer Haufen Holzasche übrig. Holzasche ist ein toller Rohstoff für Keramikglasuren. Vor allem kostet er nichts. Und da der diesjährige Winter nicht knallhart kalt war, habe ich selber nicht genug Asche produziert. Da lag es nah, sich solch einer Quelle zu bedienen.
Also ganz früh ab zum Feuerplatz, bevor die Asche im Müll landet. War noch verdammt heiß. Zum Glück habe ich diese alte DDR Mülltonne aus Metall, die perfekt zum Transport ist. Leider fand ich beim probeweisen durchsieben allerhand Dreck und Steine im Material. Man hat beim erlöschen der Flammen die Reste bereits zusammen geschoben. Und so kam viel Erde und einige Steine hinein.
Ich hoffe mal, dass die Proben etwas brauchbares ergeben. Wenn das Material zu verdreckt ist, muss ich die Asche wohl waschen und extrem fein sieben. Dann sollte sich die Holzasche vom 2022er Osterfeuer verwenden lassen. Bin gespannt…
Ich glaube, jetzt habe ich es. Bislang war mir die neue rote Glasur nicht „frech“ genug. Die hellen Holzaschepunkte waren okay, aber irgendwie hat mir noch der letzte Pfiff gefehlt. Im letzten Ofen war nun diese Variante dabei. Jetzt passt es für mich. Insgesamt waren die Veränderungen gar nicht so gravierend. Man muss es halt nur herausfinden. 🙂 Mehr schreibe ich jetzt mal nicht dazu. Geheimnisse müssen auch sein.
Ich hoffe allerdings noch, dass ich den Ton mit den Basaltspots noch dünner ausgedreht bekomme. Das kommt mit der Zeit. Bei Artikeln die ich ohnehin dicker drehe (z.B. Schüsseln) sind größere Steinchen im Ton ja kein Thema. Bei Tassen ist halt sofort ein Loch in der Wandung. Nun – wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder Laie.
Und hier sind mal Tassen, die ich mit dem „wilden Ton“ glasiert habe. Bei 1280°C gebrannt und innen mit einer Ascheglasur versehen. In dem Fall war es der gute alte CoxOrange Apfelbaum, den Opa 1964 gepflanzt hat. Asche, etwas Feldspat und hellen Ton – fertig ist die Innenglasur.
Als Keramiker finde ich das voll genial. Mehr ursprünglich geht kaum. Höchstens man kann mit Holz brennen, was aber leider nicht überall möglich ist. Meine Nachbarschaft würde wohl durch drehen.
Verkaufen kann ich euch das wie gesagt momentan noch nicht. Gerade stelle ich einige Proben der Glasuren für eine Laboranalyse zusammen. Die sollte bei der Lehmglasur glatt durchlaufen. Ist eben einfach nur farbiger Ton, der bei 1280°C ausgeschmolzen ist.
Allerdings muss ich mir wohl eingestehen, dass Töpferlaien solch schlichte Erdtöne nicht favorisieren werden. Solides Handwerk erkennen nicht alle. Es wird nicht der Renner, obwohl auf Trödelmärkten enorme Summen für alte Einlegetöpfe gezahlt werden. Hin und wieder werde ich aber immer wieder lehmglasierte Gefäße herstellen. Mir gefällt diese Natürlichkeit richtig gut. Robuste, ehrliche Ware und wenn es wo hin passt – bei mir wird man fündig.
Zumal es wirklich gut zu Ascheglasuren passt. Und wenn auch dein Apfelbaum das zeitliche segnet, du einen Ofen bzw eine Feuerschale zum verbrennen hast – in solch Tassen, Schüsseln, Krügen kann seine Seele weiter leben.
Da ist das Ding! Vor einigen Tagen habe ich eine Gipsform von einer Porzellanplatte gemacht. Und hier ist nun das erste abgeformte Exemplar. Einfach Ton ausgewalzt und auf die Form gedrückt. Dann Fußstege und zwei Henkel angebracht – fertig.
Was aber noch viel mehr interessant sein sollte, ist die Glasur auf der Platte. Ich habe in letzter Zeit wirklich viele Glasurexperimente gemacht. Diese Keramik ist nun bei 1280°C gebrannt. Also 140° C mehr, als bei meiner ursprünglichen Ware. War gar nicht so einfach, hier wieder eine rote Glasur zu entwickeln. Hauptbestandteile sind Holzasche und Feldspat. Die bei mir sonst üblichen schwarzen Sprenkel, sind nun im Ton enthalten und scheinen durch die Glasur etwas durch.
Neu sind gelbliche Flecken auf der Oberfläche, welche von der Holzasche kommen. Ich denke noch zwei, drei Brände und Modifikationen, dann kann die Glasur zur Prüfung ins Labor. Das ist Pflicht, wenn die keramischen Oberflächen mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Nebenbei arbeite ich auch an einer hellen Innenglasur. Da habe ich momentan sieben fantastische Varianten und muss eine Entscheidung fällen.
Und da nun Holzasche einer meiner Hauptrohstoffe wird, brauche ich ne Menge davon. Falls jemand aus Meiner Nähe ziemlich viel davon übrig hat (möglichst rein), kann er gern mit mir Kontakt aufnehmen. Wenn also euer Lieblingsapfelbaum – noch von Opa gepflanzt – das zeitliche gesegnet hat… Man könnte theoretisch noch einige schöne Keramikstücke damit dekorieren. Solch eine Servierplatte bietet sich von der Fläche gut dazu an.
Ich hatte die letzten Jahre keinen Rumtopf mehr angesetzt. Mein gigantisch großer Topf wurde nie alle. Und wenn man dann im Februar noch daran trinkt, wird er irgendwann immer süßer und süßer. Die Lösung in diesem Jahr: ein Mini Rumtopf 2021.
In dieses Exemplar passen zwei Flaschen Rum plus Obst. Das genügt für einige Tassen im Dezember. Und Arbeit macht es auch weniger. Jetzt mit frischen Erdbeeren ansetzen. In drei Wochen noch mal eine Lage, mit einigen anderen Früchten dazu geben. Genügt.
Wie findet ihr die Glasur? Bin noch am experimentieren, für mein „Asche-Rot“. Eine Glasur mit Holzasche als Hauptrohstoff. Und da ich die letzten Jahre immer rot im Angebot hatte, soll es auch dabei bleiben. Die Experimente sind aber noch nicht abgeschlossen. Momentan musste ich die Tonsorte wechseln, da mein Lieferant die Produktion eingestellt hat. Und im Hintergrund ist wohl die EU dabei, die Bestimmungen für Glasuren zu verschärfen. Es soll wohl zukünftig auf 14 statt zwei Giftstoffe getestet werden. Das meine Glasur den Labortest besteht – da habe ich keine Sorgen. Allerdings habe ich beim Preis dafür, etwas mächtige Kopfschmerzen. Ich bleibe dran und werde dann berichten.
Ich bin weiter fleißig am experimentieren. Die Lehmglasur habe ich soweit im Griff. Nur ist sie noch etwas langweilig. Wenn ich extreme Drehrillen im Ton habe, hat sie aber schon durchaus ihren Reiz. Zumindest ist mal alles frei von jeglicher Chemie. Wie bei den Töppern vor hunderten von Jahren (wenn sie mal nicht Bleimennige mit Sand gemischt hatten).
Das Thema Farbe nimmt bei Keramikglasuren ja eine wichtige Rolle ein. Am einfachsten funktioniert es ja mit Farbkörpern. Allerdings kann so etwas schnell ins Geld gehen, da diese Pülverchen meist gut kosten. Metalloxide sind da schon interessanter, wobei es auch viele Abhängigkeiten gibt. 3% Kupferoxid sehen nach dem Rakubrand halt anders aus, als aus dem Elektroofen. Angefangen von der Ofenatmosphäre, bis zur Anwesenheit weiterer Zutaten, gibt es viel zu beachten. Ganz großes Kino finde ich es allerdings, wenn man die Zutaten auf maximal vier Rohstoffe reduziert. Und genau daran probiere ich gerade.
Weiter kann ich es gar nicht leiden, wenn Trinkgefäße innen dunkel glasiert sind. Ich bilde mir ein, die Farbe vom Getränk bei heller Oberfläche besser zu sehen. Deshalb steht gleichzeitig noch eine helle Innenglasur auf der Wunschliste. Es kann ganz simpel sein. Holzasche, Feldspat, Ton – fertig. Auch Kreide, Kaolin, Gesteinsmehle, Tone, Quarz, Petalit und Wollastonit findet man auf dem Experimentiertisch. Aber momentan bin ich da etwas in der Sackgasse. Was in einer Schüssel funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch im Becher klappen. Da ich die Temperatur beibehalte, müssen hier und da einige Prozente geändert werden.
Und genau das schlage ich all den mit Ton werkelnden Leuten da draußen vor. Traut euch ran an das Thema. In jedem Rohstoffkatalog stehen die Hinweise zu den Materialien. Holt euch Ideen und Grundglasuren über veröffentlichte Rezepte. https://glazy.org/ ist da eine echt tolle Quelle für Glasurrezepte. Verändert die Rezepturen, passt sie an. Das ist oft ein langwieriger Prozess. Lernt von Probe zu Probe. Solange man nur Gefäßinnenseiten damit glasiert, sollten die Ofenplatten auch sauber bleiben.
Wenn man später seine Glasur endlich „erfunden“ bzw gefunden hat, muss die ohnehin zum Test in ein Labor. Zumindest, wenn die Keramik mit Lebensmitteln in Berührung kommt. Soweit mir das bekannt ist, kann man mehrere Glasuren auch auf einmal testen lassen. Wenn man in einer Schüssel drei Glasuren nebeneinander hat, funktioniert dies auch. Zumindest solange das Testergebnis passt. 🙂
…kann echt mühsam sein. Man macht so was zum Glück auch nicht so oft. Eigentlich macht man es nur, wenn man Ascheglasur herstellen möchte. Und genau dies habe ich vor. Bei mir fiel in diesem Winter allerdings gar nicht so viel Asche an. Zwei Eimer waren es gerade mal. Ich warte bis zum Sommer mit der Verarbeitung. Nun war es soweit.
Zuerst wird die Asche drei- oder viermal gewaschen. Einfach viel Wasser hinzu gießen, kräftig durch rühren und warten bis sich die Asche setzt. Dann das Wasser mit abgießen. Beim ersten mal ist jede Menge Holzkohle oben auf der Wasseroberfläche. Die meisten wasserlöslichen Stoffe sollten damit weg sein. Allerdings kommt noch die härteste Hürde. Das engmaschige Glasursieb.
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Das kann wirklich länger dauern. Deshalb nutze ich einen großen Mörtelkübel voll Wasser dafür. Ich halte das Sieb an der Wasseroberfläche und gebe 1 Liter Aschewasser hinein. Mit einer Abwaschbürste wird dann gerührt. Ist dann etwas, wie beim Gold waschen. Denke ich zumindest, da mir hier die Erfahrungen fehlen. 🙂 Die viele Flüssigkeit macht es um Welten schneller und einfacher.
Nach jeden Liter ist so viel grobe Holzasche im Sieb übrig, dass man sie entfernen sollte. Die feine Asche landet unten im Wasserbecken. Am nächsten Tag einfach mit einem Schlauch das überschüssige H2O absaugen.
Und da Sommer ist, sollte die Sonne auch beim trocknen helfen. Das kann man tun, wie man mag. Kann man nicht viel verkehrt machen. Ob in einer sauberen Gipsform, auf einem Brett oder in der Wanne verbleibend – Hauptsache man bringt keine Verunreinigungen hinein. Wozu sollte man nun Holzasche durchsieben? Kann man z.B. auf Glazy sehen. Mal schauen, was ich daraus mache…? Wer ein tolles Ascheglasurrezept hat, kann mich gern mal kontaktieren.
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