blau machen

Vor einiger Zeit hatte ich ja eine neue Glasur im Steinzeugbereich getestet. Die Kundschaft hat es in soweit angenommen, dass ich nun den nächsten Schritt wagen kann. Statt einer Fertigglasur werde ich eine eigens entwickelte Glasur verwenden. Da kann man richtig Geld einsparen, wenn man die Rohstoffe in großen Gebinden einkauft. Kaolin für 0,70€, Kreide für 0,41€, Feldspat 0,94€, Dolomit 0,34€ – es gibt so viele Glasurrohstoffe unter einem Euro pro kg. Das ergibt dann eben auch einen Glasurpreis von unter einem Euro/kg. Da kann man dann schon auch mal mit teuren Farbkörper oder Kobaltcarbonat arbeiten. Zumal hier ja nur Kleinstmengen zum färben benötigt werden.

Die Testglasur war mir zu türkis und harmonierte nicht mit den Spots im Ton. In dicker Lage wurden diese einfach zu sehr überdeckt. Zudem war es recht nah an der Farbe einer Kollegin dran. Okay – keine Farbe ist geschützt. Aber ich habe so meine Vorstellungen. Unter den letzten fünf Proben war jetzt etwas interessantes dabei, was meinen Vorstellungen entgegen kommt. Passt sowohl in dicker wie dünner Auftragsstärke. Haptik passt. Preis passt. Blau ist noch etwas zu intensiv, was einfach zu ändern ist. Und vor allem ist kein problematischer Rohstoff dran, dass ich beim ansetzen wenig Arbeit habe. Wer eine Glasur mit Talkum oder klumpigen Zinkoxid angesetzt hat weiß, dass man dann um ein Glasursieb nicht umhin kommt.
Allerdings sind 100g Proben noch nicht so aussagefähig. Die nächste Probe wird nun mit 2kg gemacht. Da ist eine 0.1g Ungenauigkeit der Waage vernachlässigbar.

Wenn alles passt, geht die Glasur ins Labor zur Unbedenklichkeitsprüfung. Da nichts gefährliches weiter drin ist, wird es nur ein „Verwaltungsakt“, der halt vorgeschrieben ist. Tja und dann kann es Tassen und Becher in sechs Varianten geben. Weihnachten kommt irgendwann ja auch…