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Keramikwerkstattblog

blau fertig

Blau fertig

Blau fertig

Mein Projekt, eine neue blaue Steinzeugglasur herzustellen, ist nun beendet. Leider passt sie so gar nicht zu meiner grünen Glasur. Es beißt sich und ich mag es nicht sehr. Aber grün und blau…. Ihr kennt den Spruch.
Klar wird es manch Leuten gefallen, ist aber nicht für die Produktion vorgesehen. Ab und zu mal ja, aber nicht auf vielen Töpfen. Zur grauen Glasur passt das blau aber gut. Ähnliche Haptik, die Reaktion mit den Spots im Ton, variierende Farbtöne je nach Auftragsstärke – genau was ich wollte. Dazu leicht zu händeln, da sich die Glasur beim glasieren nicht stark absetzt. Trotz etwas Farbkörper und Kobaltoxid (was halt beides teuer ist), bleibt der Kilopreis im Rahmen. Die Kunden haben Keramiken mit der blauen Glasur auch gut angenommen. Es darf also jetzt öfters blau sein. Jetzt fehlt nur noch der Laborprüfbericht, damit es für Ess- und Trinkgeschirr verwendet werden darf. Deshalb gibt es die Kombination vorerst nur mit dem Blau auf der Außenseite.

Windlichtflaschen

Windlichtflaschen

Windlichtflaschen

Flaschen gehören bei mir mangels Nachfrage, eigentlich nicht zu den oft hergestellten Keramiken. Aber zum Advent kann man sie wunderbar als Windlicht umgestalten. Hab einfach mal losgelegt. Steckt dann aber doch reichlich Arbeit drin. Ausschneiden, verputzen, mit Pinsel glasieren – allerhand mehr Arbeitsgänge. Am Ende aber doch ne feine Sache, Advent ohne Licht, geht doch gar nicht. Oder?

Zeit für Engel

Zeit für Engel

Zeit für Engel

Als Schutzengel sollten Engel eigentlich das ganze Jahr in Mode sein. Geht es aber auf Weihnachten zu, dürfen sie auch gern mal die Kerze halten. Hatte mal wieder etwas Lust auf basteln. Ist in der Summe aber schon reichlich Arbeit. In der Zeit, in welcher ich zehn 10,-€ Tassen herstellen kann, schaffe ich gerade mal einen solchen Engel. Ein Artikel, welcher sich finanziell also für mein Geschäft nicht lohnt. Und trotzdem, ab und zu so ne schräge Type auf dem Tisch ist nicht verkehrt. Die Leute lachen und freuen sich beim entdecken. Nur 0 8 15 Standard bringt auf Dauer keinen Spaß.

Tasse für nen Zehner

Tasse für nen Zehner

Tasse für nen Zehner

Vor einigen Jahren waren 10 Euro pro Tasse bei mir ja noch Standard. Aber es ist ja allgemein bekannt, was mit den Preisen im Land passiert. Und spätestens wenn man unter Mindestlohnniveau fällt, sollte man den Preis anheben. Eigentlich schon eher, aber darum soll es gar nicht gehen. Allerdings bin ich immer bemüht, auch Dinge für Kunden ohne dicke Brieftasche dabei zu haben. Also habe ich mich noch mal an die „Zehnertasse“ ran gemacht. Am Ende geht es ja nur über Material und vor allem Zeit. Ratzfatz drehen/henkeln und keinerlei Extrawurst dran basteln. Beim brennen ist die kleine Größe gut, weil man damit Lückenfüller hat und sonst ungenutzte Brennkapazität nicht verschwendet. Geht also.

Die nächste Auflage darf doch etwas mehr Volumen (hier so ca. 0,2l) haben. Wahrscheinlich ist auch etwas mehr Zeit vorhanden, um eine andere Form zu wählen. Wobei ich Zylinder als Klassiker schon sehr mag. Das Näppel war ja in einer Minute fertig. Da ist noch Luft, weil 2 Minuten wären auch okay. Wenn ich dann noch so schnell henkeln könnte… 😉
Beim Verkauf dann, sollte ich mir nicht das eigene Geschäft kaputt machen. Der Markttest hat aber gezeigt, dass meine normalen Tassen keine Konkurrenz dadurch bekommen. Es ist also noch möglich, eine Tasse für 10 Euro im Angebot zu haben, ohne dass der Töpfer daran Pleite geht. Allerdings ist auch klar, ein filigranes Kunstwerk darf man nicht erwarten. Wozu auch? Kaffee rein, trinken, alles gut.
Für mich ist es ein breiteres Angebot und wenn dann mal auf einem Markt doch Handelsware neben mir platziert wird, kann ich preislich gegen halten.

radio gaga

Radio Gaga

Radio Gaga

Mal wieder etwas ausgetobt und etwas beklopptes hergestellt. Ein Radio für die Werkstatt oder den Marktstand. Klar bekommt man auf andere Art sicher mehr Klangqualität. Ist aber egal, ich hatte/habe Spaß daran.

Technisch ist es recht simpel. Es ist vorn ein kleines Digitalradio eingebaut. Für Display und Fernbedienungssensor sind entsprechende Öffnungen im Gehäuse. Das Radio ist eingeklebt. Beim Lautsprecher habe ich einfach nen wireless Lautsprecher eingebaut. Würde also auch ohne das Digitalradio funktionieren. Aber ohne Display, nein es wäre zu primitiv. Etwas Gaga bei der Lala darf schon sein.

wichtige Details

wichtige Details

wichtige Details

In vielen meiner Keramiken stecken kleine Details, welche ich so nicht einbauen müsste. Hier z.B. von einer Zaunsitzermaus die Ohren. Die sind relativ groß und stehen vom Kopf ab. Sie könnten ziemlich leicht abbrechen. Kann mir eigentlich egal sein, solange es nicht vor dem Verkauf geschieht. Aber ich möchte dann doch schon ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Und so modelliere ich kleine Stege hinter die Mauseohren. So brechen sie nicht mehr so einfach ab. Kostet mich nicht viel Zeit und erspart so manch Kunden eine frühe Enttäuschung. Solche Beispiele könnte ich hier einige bringen. Klar, im ersten Moment verkaufe ich so nicht mehr. Am Ende möchte ich aber zufriedene Kunden. Nicht alle Produkte heute haben Sollbruchstellen… Zumindest bei mir nicht.

Kannst du davon leben?

Kannst du davon leben?

Kannst du davon leben?

Eine Frage wird mir auf Märkten oder privat oft gestellt. Ob man vom Töpferwerkstatt betreiben leben kann? Nun – ich bin seit über 20 Jahren damit selbstständig. Die Frage sollte sich (oberflächlich betrachtet) beantwortet haben.
Ich drehe die Frage ganz gern um: Will ich davon leben?

Und ob ich es will, denn ich verbinde Hobby mit Job. Mein Arbeitsweg sind 13 Stufen vom Haus in die Werkstatt. Unbezahlbar! Natürlich geht es den Fragenden ums Geld. Was braucht man also? Wie viel Geld macht glücklich und wofür brauche ich die ganze Kohle? Klar, die Kosten fürs Leben müssen gedeckt sein. Man muss etwas bei Seite legen können, weil ja weder Auto, Dachrinne oder Waschmaschine ewig halten. Alles was darüber hinaus geht, fällt dann in die Rubrik „schön wenn man es hat“. Was macht man mit diesem „mehr“ an Geld?

Und so bin ich drauf und dran zu sagen: ja ICH kann prima davon leben! Spart man einen Haufen Kohle an, damit man was zu vererben hat? Tja, wenn du mit 80 stirbst, haben die Kids mit 50 Jahren wahrscheinlich auch keinen großen Mehrbedarf mehr. Es ist wirklich ein Thema, mit welchem man sich mal beschäftigen sollte. Allerdings darf man dabei eben nicht nur die Moneten sehen. Es geht dabei genauso um Zeit. Will man die mit Arbeit zubringen, welche man ungern macht??? Und es geht um Gesundheit. Denn wenn du mit Anfang 60 dann endlich den Lambo vor der Garage hast, werden deine Augen und Reaktionen nicht mehr denen eines Rennfahrers entsprechen… Man ist halt älter. Erst rennst du mit deiner Gesundheit dem Geld hinterher und irgendwann läufst du mit deinem Geld der Gesundheit hinterher. Vergiss also nicht, auch mal inne zu halten. Und wenn du was arbeitest, wo du weder Stress hast und es als Hobby sehen kannst… Dann bist du wahrlich privilegiert.

Und nun fiel mir im Sommer dies Buch in die Hände. Jemand der sich genau um diese Zusammenhänge Gedanken gemacht hat. Damit du nicht 25 Jahre deines Lebens dafür schuftest, um dir im Sterbebett für 300.000€ noch fünf qualvolle Tage mehr zu leisten. Damit du erkennst, dass die Besteigung vom K2 doch eine bestimmte Fitness und Jugend verlangt. Das deine Zeit begrenzt ist und man halt selten immer kerngesund bleibt. Ich empfehle euch also mal dies Buch „DIE WITH ZERO“ und fragt mich nach dem lesen nochmal, ob man vom töpfern leben kann. Finde den Gleichklang aus Geld, Zeit und Gesundheit! Besonders Teenagern sollte man dieses Buch mal vorlegen!
#Der Link führt zu Amazon und ich bekomme, im Falle du kaufst dieses Buch, eine Provision. Ohne dass du mehr dafür bezahlen musst. Du unterstützt damit lediglich meinen Lamborghini Sparplan. 🙂 Nein, du kannst das Buch auch in anderen Shops oder ohne diesen Link kaufen.

Was ein Spaß...

Was ein Spaß…

Was ein Spaß…

Ich liebe den Herbst! Und ich mag schöne Feste. In Radebeul kommt beides beim Weinfest zusammen. Als Töpfer kann/werde ich dir das zum Stand betreiben nicht empfehlen, denn so eine feiernde Menschenmenge ist schon anders, als ein typisches Töpfermarktpublikum. Mit meinen freakigen Figuren, komme ich dort aber ganz gut klar. Und da zum Herbst auch mal Wind und Regen gehören, ist großer Umsatz nie garantiert. Aber als Besucher sollte man dort mal hin. Und das unbedingt. Allerdings ist es nichts für Leute mit Stock im Ar*ch. Mitmachen, trinken, feiern – es gibt dort richtig viel zu entdecken! Schaut es euch nächstes Jahr mal an!

www.weinfest-radebeul.de

blau machen

blau machen

blau machen

Vor einiger Zeit hatte ich ja eine neue Glasur im Steinzeugbereich getestet. Die Kundschaft hat es in soweit angenommen, dass ich nun den nächsten Schritt wagen kann. Statt einer Fertigglasur werde ich eine eigens entwickelte Glasur verwenden. Da kann man richtig Geld einsparen, wenn man die Rohstoffe in großen Gebinden einkauft. Kaolin für 0,70€, Kreide für 0,41€, Feldspat 0,94€, Dolomit 0,34€ – es gibt so viele Glasurrohstoffe unter einem Euro pro kg. Das ergibt dann eben auch einen Glasurpreis von unter einem Euro/kg. Da kann man dann schon auch mal mit teuren Farbkörper oder Kobaltcarbonat arbeiten. Zumal hier ja nur Kleinstmengen zum färben benötigt werden.

Die Testglasur war mir zu türkis und harmonierte nicht mit den Spots im Ton. In dicker Lage wurden diese einfach zu sehr überdeckt. Zudem war es recht nah an der Farbe einer Kollegin dran. Okay – keine Farbe ist geschützt. Aber ich habe so meine Vorstellungen. Unter den letzten fünf Proben war jetzt etwas interessantes dabei, was meinen Vorstellungen entgegen kommt. Passt sowohl in dicker wie dünner Auftragsstärke. Haptik passt. Preis passt. Blau ist noch etwas zu intensiv, was einfach zu ändern ist. Und vor allem ist kein problematischer Rohstoff dran, dass ich beim ansetzen wenig Arbeit habe. Wer eine Glasur mit Talkum oder klumpigen Zinkoxid angesetzt hat weiß, dass man dann um ein Glasursieb nicht umhin kommt.
Allerdings sind 100g Proben noch nicht so aussagefähig. Die nächste Probe wird nun mit 2kg gemacht. Da ist eine 0.1g Ungenauigkeit der Waage vernachlässigbar.

Wenn alles passt, geht die Glasur ins Labor zur Unbedenklichkeitsprüfung. Da nichts gefährliches weiter drin ist, wird es nur ein „Verwaltungsakt“, der halt vorgeschrieben ist. Tja und dann kann es Tassen und Becher in sechs Varianten geben. Weihnachten kommt irgendwann ja auch…

das maß aller dinge

Das Maß aller Dinge

Das Maß aller Dinge

Da habe ich aber mal mit der Überschrift etwas übertrieben. Es geht hier um ein einfachst herzustellendes Hilfsmittel für das töpfern. Das sogenannte Stichmaß. Klar kann man auch richtig Kohle in die Hand nehmen und es im Zubehörhandel kaufen. Aber diese Variante kostet nicht einen Cent, da man ja alles irgendwie doch schon da hat. Ein Gefäß, etwas Ton und ein robuster Draht (Ast, Stift, was auch immer, in diesem Fall ein Modellierstab aus Plastik).
Der Aufbau erklärt sich durch die Bilder von allein.

Ich benutze solch ein Stichmaß so gut wie niemals. Ich wiege meinen Ton vor dem drehen und versuche das Maximum herauszuholen. Bei einer Serie wo es auf Genauigkeit ankommt, ist es aber durchaus nützlich. Wenn man eine einfache Orientierung für Höhe und Durchmesser braucht, so nutzt man solch Stichmaß statt dem Meterstab. Den Durchmesser regelt man durch die Entfernung zum Scheibenkopf, die Höhe durch das „Kugelgelenk“. In meinem Fall fülle ich die Tasse vorher komplett mit Ton, damit die Standsicherheit erhöht ist. Ein Gefäß mit breitem Boden hilft auch, falls dafür Platz ist.

Und ja liebe Schlaumeierexperten, ich habe das Foto so arrangiert. Das Wasser ist klar, der Schüsselrand hat die Abdrücke vom Zeitungspapier, mit welchem die Schüssel abgehoben wurde.

Leiche mit 40%

Leichen mit 40%

Leichen mit 40%

Ich gebe zu, eine etwas verwirrende Überschrift. Eine Leiche beim töpfern ist ein misslungener Topf auf der Scheibe. Das kommt immer mal vor, obwohl es bei mir selten ist. Aber gestern Abend hat es mich gepackt. Ich habe da ziemlich festen Ton mit 40 Prozent Schamotteanteil stehen. Ich denke so: „na ein paar Steckvasen sind da doch schnell gemacht“.

Was ein Kampf! Nie, nie wieder mit dem Zeug drehen. Habe nicht nur Leichen hergestellt, sondern auch mächtig Zeit verbrannt. Das stank mich ja was an! Jetzt brauche ich dringend eine Idee, was ich aus diesem Ton herstellen kann? Weihnachtsware sollte es zumindest sein. Für den Garten hätte ich genug Ideen.
Plattenkeramiker und Blümchenfummler werde ich trotzdem nicht. 🙂

an der Küste

An der Küste

Am der Küste

Da sitzt man so am Wasser und schaut in den Sonnenuntergang. Ne gute Zeit bei einigen kalten Bier und rauchigen Whisky. Und das mache ich nun seit 2003, stets verbunden mit einem Markt.

Aber ich habe noch eine Tradition: der mieseste Markt des Jahres fliegt. Und nun erwischt es meinen letzten Küstenmarkt. Es ist ein Abschied mit Ansage, dabei habe ich dieses Jahr noch zwei Veranstaltungen. Allerdings sind die safe, weil einer zu schön und der andere zu geil.
Wenn man das Standgeld und die Standzeit (ca. vier Tage je 12h) mit anderen Märkten vergleicht, so verbrennt man dort wirklich Lebenszeit. Wäre kein Ding, wenn man auch den angemessenen Umsatz für diese Zeit bekommt. Erstmal muss man für über 1200€ Keramik umsetzen, um überhaupt die Kosten rein zu haben. Ein großer Haufen Keramik, der mich beim herstellen schon Zeit kostet. Zumal der Umsatz dann nur noch dem eines durchschnittlichen Töpfermarktes entspricht, wo man je nach Umständen schon bei 250€ die schwarze Null schreibt. Und der geht bekanntlich so 15 oder 16 Stunden und man sitzt Sonntag Abend wieder daheim…
Seit 2009 war ich nun Teil der Veranstaltung(en) auf Usedom und es haben sich echt tolle Kontakte entwickelt. Einheimische, Kollegen, Ostseeurlauber, es war immer etwas wie Klassenfahrt. Ich muss sie aber nicht vermissen. Ich kann ja weiter an die Ostsee fahren. Aber dann 4x12h im Liegestuhl, ohne Auf- und Abbau. 😉

Warum jetzt? Gute Frage und ich kann nur vermuten. Das Publikum hat sich geändert. Kann sein, die happigen Ostseepreise machen die Leute schon auch sparsamer. Die Thüringer fehlten wegen Ferienende dieses Jahr auch. Kann auch kein Töpfermarktpublikum an der Strandpromenade verlangen. Allerdings war es jahrelang an der Küste einträglich. Es scheint so, als seien seit 2022 andere Menschen dort oben unterwegs. Wie ausgewechselt. Nur noch Preisgefeilsche, unbeaufsichtigte Spielkinder, alles anpissende Hunde, unentspannte Leute im Urlaub, mit Rad über’n Markt Fahrer, Langfinger, Keramikbild Knipser & Kippen Schnippser – nö, muss ich mir nicht geben. Kein Vergleich zum Fachpublikum auf dem Töpfermarkt. Nicht für diesen Umsatz und diese Zeitspanne. Dann lieber nen kleinen Töpfermarkt in der Pampa mehr und die Ostsee nicht mehr beruflich.

Sicher habe ich mittlerweile genug Erfahrung, um auch Produkte dort ans Publikum zu bringen. Es müsste aber in eine Richtung gehen, welche ich hinter mir lassen möchte. Ich überlasse das „Kunsthandwerk“ dort also den Händlern. Urlaubsmitbringsel aus Fernost, gönnt euch!

Farbspiele

Farbspiele

Farbspiele

Zu meinen Steinzeugfarben grau und grün, hätte ich gern eine dritte Glasurfarbe. Hier habe ich mal eine blaue Fertigglasur probiert. Passt eigentlich ganz gut. Die hatte ich die mal gekauft, weil ich einen Schwung Fische glasieren will. Da passt sie gut dazu.
Allerdings ist dieses blau hier, nicht für Geschirr geeignet. Und wenn es der Händler schon sagt, kann ich mir die Laborprüfung sparen. Deshalb habe ich mal nur außen glasiert. Wenn die Kunden halbwegs darauf anspringen, werde ich die Glasurküche wieder mal aktivieren. Es geht sicher auch in günstiger und lebensmittelecht. Mit drei Farben wären sechs Kombinationen aus je zwei Glasuren möglich. Also jeweils innen und außen. Besonders die Kombi grau/blau finde ich toll. Für Becher muss aber die Glasur für Trinkgeschirr geeignet sein. Deshalb muss die Glasur dann auch die Prüfung auf Blei- und Cadmiumlässigkeit im Labor bestehen.

15. Juli 1994

15. Juli 1994

15. Juli 1994

Ein Tag, tief eingebrannt in meine Erinnerungen.
Früh noch beim Meister Hartmut in der Werkstatt, packt man seine Tonklumpen und das Gesellenstück ein. Macht sich mit letzten „Anweisungen“ auf nach Bürgel. Zusammen mit fünf weiteren Azubis steht die Gesellenprüfung an. Krug 30 cm Höhe, Schüssel 30cm Durchmesser, Kleinserie drehen (glaube ich, Erinnerung daran ist schwach), Henkel ziehen, dekorieren. Nicht durchfliegen ist das Mindestziel. Wegen eines Bodenrisses in der Schüssel des Gesellenstücks, schaffte es eine Mitbewerberin auch nicht. Ich glaube, weil sie versuchte, den Riss zu verstecken… Selten dämlich, wenn ich heute so daran denke.

Nach dem drehen, was mir damals meiner Meinung nach passabel gelang, dann die Verteidigung des Gesellenstückes. Es ist wie ein Gespräch vor der Prüfungskommission, wo man über eben dies Gesellenstück und allgemein auch über das töpfern spricht. Nervosität pur. Nach 30 Jahren – danke Sven für die Geste, dass ich bestanden habe. Machte das warten auf das Endergebnis leichter.
Wie man sieht, war damals Lehmglasur auch schon mein Thema. Zwar hier nur 1200 Grad statt 1280 Grad, aber die Materialien sind heute identisch. Die Beschriftung der Flasche (die neben der Schüssel, einem Windlicht und zwei Bechern bis heute ganz blieben), übernahm damals die Chefin. Meine Sauklaue sollte wohl besser vermieden werden. 😉

Man kann auch sagen: ohne eigene Handschrift. Und dies fällt mir immer wieder auf, wenn ich mir die alten Stücke betrachte. So brav, kein Gefühl für Proportionen, kein Pepp. Es fiel mir nicht in den Schoß. Solch Talente gibt es hin und wieder. Ich gehörte nicht dazu.

30 Jahre her. 30 Jahre Töpfer. Wobei ich ja zuvor schon keramisch unterwegs war. Davon bin ich nun über 20 Jahre selbstständig. Und ständig entwickelt man sich weiter. Und genau wie damals, ist heute ein wunderbar sonniger Tag.
Das ich in meinem alten Audi Coupe danach im Stau auf der A4 verbrachte, hat mich nicht gejuckt. Bestanden! Olaf war nun ein echter Töpfer…

Kleine Pause bei mir

Kleine Pause bei mir

Es waren jetzt einige heftige Wochen. Von Markt zu Markt stand bei mir die Töpferei im Vordergrund. Gehört ja zum Job. Dummerweise kaufen die Kunden selten so, wie man es erwartet. Deshalb ist man bei den gefragten Artikeln nur am produzieren, während man manch andere Keramik nur von Stadt zu Stadt fährt.

Da ja mein nächster Markt im Juli abgesagt wurde, entsteht jetzt ein „Sommerloch“, welches mir ganz recht ist. Viele Arbeiten in Haus und Garten wurden verschoben. Von neuen Projekten und Ideen, brauchte ich nicht mal träumen. Nun ist etwas Luft dafür. Habe da schon einige tolle Ideen auf der Liste. Leider, leider wie es so ist, werde ich hier davon NICHT berichten. 🙂 Zu viele Aasgeier da draußen, deren Geschäft anscheinend nur aus Plagiaten und Ideen anderer besteht. Aber da ich online nicht verkaufen möchte, muss ich es ja auch hier nicht zeigen. Schon schade, aber so läuft es halt.

Punkte auf Wanderschaft

Punkte auf Wanderschaft

Punkte auf Wanderschaft

Weiße Punkte auf roter Glasur sind doch recht beliebt. Aber die Herstellung ist bei mir mit einem kleinen Problem versehen. Oft verrutschen die Punkte im Brand nach unten. Kann lustig aussehen, aber stört mich sehr.

Ich verwende zum punkten Kaolin, mit ein klein wenig Transparentglasur gemischt. Wenn die rote Glasur etwas zu dick glasiert ist oder die Tassen die Maximaltemperatur vom Brand abbekommen, begeben sich die Punkte auf Wanderschaft. Meist merken es die Kunden nicht mal, da es ziemlich gleichmäßig verrutscht. Aber mich stört es. Dünner glasieren ist keine so tolle Lösung.Bleibt wohl nur die unterste (und somit kühlere) Ofenetage im Glattbrand. Bekomme ich das nicht in den Griff, wird es halt keine gepunktete Keramik geben. Anderes Rot kommt nicht in Frage. Man kann eben nicht alles haben…

Rudolstadt 2024

Rudolstadt 2024

Rudolstadt 2024

Wie war der Töpfermarkt in Rudolstadt? Ich umschreibe es mal so: Wie, wenn man Lotto spielt und vorher schon sechs Zahlen kennt…. 1.Zahl) Perfektes Frühlingswetter für beide Tage. 2.Zahl) Kurze Anfahrt. 3.Zahl) Geringes Standgeld. 4.Zahl) Wenige Stände (Konkurrenz) in diesem Jahr. 5.)Zahl Kein Stress bei parken, Auf- und Abbau 6.Zahl) Muttertagswochenende.
Da gibt man doch gern seinen Tippschein ab. Wer braucht schon die Superzahl?

Wer an dem Wochenende dort kein Geld verdient hat, sollte ernsthaft seine Produkte überdenken. Habe zu tun, mein dämliches grinsen wieder aus dem Gesicht zu bekommen….

gegen ablaufende Glasur

gegen ablaufende Glasur

gegen ablaufende Glasur

Vor 14 Tagen durfte ich einige Keramiken mit dem Meißel aus dem Ofen holen. Das passiert bei mir wirklich selten. Die Kombination aus dicker Laufglasur und Eile ist halt ungünstig gewesen.
Normal kennt man ja so seine Problemkandidaten. Bei denen sorge ich meist mit einer dicken Nadel vor. Nach dem glasieren ritze ich unten ein mal die Glasur, etwas oberhalb vom Fuß ein. Einfach 1x komplett herum kratzen. Geht fix, sieht nicht nach Fehler aus, hilft effektiv. Das genügt bei meinen Glasuren auch meistens.

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