Zitronenpressen
Ich mag Zitronenpressen aus Keramik sehr. Die meisten Alternativen sind aus Kunststoff. Und ich mag ganz einfach nicht meine Lebensmittel extra an Plastik reiben. Schon gar nicht eine säurehaltige Zitrone. Allerdings sind solche Pressen schon anspruchsvoll in der Herstellung.
Wie sich herausstellte, kann man mit fast jedem Design den Saft aus der Frucht holen. Allerdings wollen die Kunden, dass es extrem effektiv aussieht. Nur einfach Rillen hinein ritzen, ist aber auch nicht so einfach. Damit es ordentlich aussieht, müssen die Rillen nach unten breiter werden, sonst sind die Abstände unten zu groß.
Ton auf die „Berge“ aufmodellieren, kam aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage. Wenn man bei so einem Teil über 30 Euro verlangt, wird es sicherlich zäh im Verkauf. Also muss sie schon in einer akzeptablen Zeit fertig gestellt sein. Ich habe dieses mal mehr Ton zum drehen genommen, damit die entsprechende Stelle ordentlich dick ist. Am schnellsten bekomme ich die Rillen hin, in dem ich mit kurzen Zwischenrillen arbeite. Acht Rillen welche bis zur Spitze führen und dann in die entstandenen Zwischenräume nochmals eine nicht so hohe Vertiefung. Die beiden grünen Zitronenpressen vom Bild sind so gefertigt. Bei der graublauen Version habe ich schräge Reihen probiert. Sie gut aus, dauert aber zu lange.
Erwischt man den richtigen Zeitpunkt, lässt sich der Ton dann recht gut mit einer eckigen Schlinge abtragen. Ein paar Ideen dazu habe ich noch. Farblich wurde es dieses mal Steinzeug grau und grün. Aber erst mal schauen, was die Kundschaft meint. Die Wahrheit wartet am Marktstand…