Keramikwerkstattblog

Schlagwort: Kachelofen

Ofenkacheln glasieren

Ofenkacheln glasieren

Ofenkacheln glasieren

Wenn die Fliesen dann den Schrühbrand gemeistert haben, steht noch die Farbgebung an. Die Bauherren haben eine Glasur gewählt, welche sich in einem Test bewährt auch hat. Dummerweise ist das keine Garantie für ein perfektes Ergebnis. Denn man „kennt“ diese Glasur nicht. Es ist schon ein großer Unterschied zum Testbrand vorhanden. Allein die Menge der Kacheln im Ofen kann einen Unterschied machen.

Und es kam wie befürchtet. Im „kalten“ Bereich vom Ofen schmolz die Glasur nicht einwandfrei aus. Dazu kamen extreme Farbunterschiede. Von Orange, über gelblich bis wieder dunkelbraun gefärbt, kam die eŕste Ladung aus dem Ofen. Nicht die geplante Farbe, aber auch nicht unbedingt hässlich. Nur eben tricky… Dazu schmolz die Glasur nicht glatt aus, wie noch im Test. Ich musste die folgenden Fliesen teilweise drei mal mit Glasur übergießen. Dicke Glasurlage erzielte bessere Ergebnisse.
Immer beim begießen mit Glasur richtig herum haltend, damit die Glasurnasen später einheitlich nach unten laufen. Und dann noch mit einer Ofenetage weniger.

Ofenfliesen glasieren
Obere Fliesenreihe für den Ofen

Es war die befürchtete Schlacht. „Dank“ Corona hatte ich nichts besseres zu tun. Habe mal wieder eine Menge dazu gelernt. Weniger über die spezielle Glasur. Mehr über das was alles so passieren und schief gehen kann. Zumindest sind nun die Fliesen von Sockelleiste bis oberen Kranz alle fertig und ausgeliefert. Es übernimmt wieder der Ofenbauer. Bin auf das Endresultat gespannt.

Das Endergebnis muss ich euch noch schuldig bleiben, da ich bislang keine Bilder habe. Wird nach gereicht…

Teil1 Kacheln für einen Ofen

Kacheln für einen Ofen

Kacheln für einen Ofen

Irgendwann zu Jahresbeginn hatte ich es wohl mal erwähnt, dass ein Auftrag für Ofenkacheln anliegt. Genau genommen sind es eigentlich Fliesen. Die Keramiken sind nicht für die Funktion des Ofens erforderlich. Ganz schön lange her und das Projekt ist bereits abgeschlossen. Aber ich wollte da zeitlich kompakter berichten.

Anfangs schaut man also nach, was man so vorfindet. Ofenbauer und Bauherren haben da meist bereits Tatsachen geschaffen. Halte ich für einen Fehler – ist aber nun mal so. 😉 Die Stellen die mit Fliesen zu bestücken sind, ergeben sich von ganz allein. Dennoch bleibt weiter allerhand Spielraum für Kreativität. Man richtet sich nach den Auftraggebern und greift beratend ein. Ziemlich früh schaut man auch nach der gewünschten Glasur. Weil die nicht bei meinen sonst verwendeten Brenntemperaturen passt, sind da die Kataloge der entsprechenden Anbieter gefragt. Notfalls kann man ja eine Glasur noch farblich ändern.

Und dann geht das auch schon los. Zu erst wird Ton wird an die entsprechenden Stellen vom Ofen gebracht. Nach etwas Trocknung werden die Fliesen geschnitten. Das kann schon ziemlich kompliziert werden, die Fliesen nun so trocken werden zu lassen. Platten, Klebeband, Holzstäbe, Zeitung, Folien, Lötlampe – irgendwie muss es klappen. Dennoch gab es einen kleinen Unfall. Eine Fliese verlor gegen die Schwerkraft. Zum Glück noch im lederharten Zustand. Sie war noch zu retten. Eine kleine Delle wird zukünftig für eine Andekdote gut sein.

Kacheln für einen Ofen
Ton ist geschnitten und fängt an mit trocknen


Sind die Keramiken halbwegs trocken, werden sie verputzt. Hauptsächlich werden die Grate gebrochen. Und dann geht es mit den Tonteilen in die Werkstatt. Heikle Fahrt! Geht auch nur eine Fliese zu Bruch, muss das ganze Segment neu hergestellt werden. Der komplette Fahrzeugboden belegt und mit Tüchern gepolstert. Da eiert man mit dem Transporter echt langsam um die Kurven. Scharf bremsen verbietet sich ebenfalls. Es tobte ohnehin ein Schneesturm…

Und dann braucht man Wärme, Platz und Zeit. 14 Tage habe ich die Tonstücke mindestens trocknen lassen, bis sie in den Schrühbrand kamen. Und nebenbei schon Glasurproben machen…

Teil2, Ofenkacheln glasieren

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