Tasse für nen Zehner

Vor einigen Jahren waren 10 Euro pro Tasse bei mir ja noch Standard. Aber es ist ja allgemein bekannt, was mit den Preisen im Land passiert. Und spätestens wenn man unter Mindestlohnniveau fällt, sollte man den Preis anheben. Eigentlich schon eher, aber darum soll es gar nicht gehen. Allerdings bin ich immer bemüht, auch Dinge für Kunden ohne dicke Brieftasche dabei zu haben. Also habe ich mich noch mal an die „Zehnertasse“ ran gemacht. Am Ende geht es ja nur über Material und vor allem Zeit. Ratzfatz drehen/henkeln und keinerlei Extrawurst dran basteln. Beim brennen ist die kleine Größe gut, weil man damit Lückenfüller hat und sonst ungenutzte Brennkapazität nicht verschwendet. Geht also.

Die nächste Auflage darf doch etwas mehr Volumen (hier so ca. 0,2l) haben. Wahrscheinlich ist auch etwas mehr Zeit vorhanden, um eine andere Form zu wählen. Wobei ich Zylinder als Klassiker schon sehr mag. Das Näppel war ja in einer Minute fertig. Da ist noch Luft, weil 2 Minuten wären auch okay. Wenn ich dann noch so schnell henkeln könnte… 😉
Beim Verkauf dann, sollte ich mir nicht das eigene Geschäft kaputt machen. Der Markttest hat aber gezeigt, dass meine normalen Tassen keine Konkurrenz dadurch bekommen. Es ist also noch möglich, eine Tasse für 10 Euro im Angebot zu haben, ohne dass der Töpfer daran Pleite geht. Allerdings ist auch klar, ein filigranes Kunstwerk darf man nicht erwarten. Wozu auch? Kaffee rein, trinken, alles gut.
Für mich ist es ein breiteres Angebot und wenn dann mal auf einem Markt doch Handelsware neben mir platziert wird, kann ich preislich gegen halten.