Keramikwerkstattblog

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wild clay tassen

Wild Clay Tassen

Wild Clay Tassen

Und hier sind mal Tassen, die ich mit dem „wilden Ton“ glasiert habe. Bei 1280°C gebrannt und innen mit einer Ascheglasur versehen. In dem Fall war es der gute alte CoxOrange Apfelbaum, den Opa 1964 gepflanzt hat. Asche, etwas Feldspat und hellen Ton – fertig ist die Innenglasur.

Als Keramiker finde ich das voll genial. Mehr ursprünglich geht kaum. Höchstens man kann mit Holz brennen, was aber leider nicht überall möglich ist. Meine Nachbarschaft würde wohl durch drehen.

Verkaufen kann ich euch das wie gesagt momentan noch nicht. Gerade stelle ich einige Proben der Glasuren für eine Laboranalyse zusammen. Die sollte bei der Lehmglasur glatt durchlaufen. Ist eben einfach nur farbiger Ton, der bei 1280°C ausgeschmolzen ist.

Wild Clay Tassen

Allerdings muss ich mir wohl eingestehen, dass Töpferlaien solch schlichte Erdtöne nicht favorisieren werden. Solides Handwerk erkennen nicht alle. Es wird nicht der Renner, obwohl auf Trödelmärkten enorme Summen für alte Einlegetöpfe gezahlt werden. Hin und wieder werde ich aber immer wieder lehmglasierte Gefäße herstellen. Mir gefällt diese Natürlichkeit richtig gut. Robuste, ehrliche Ware und wenn es wo hin passt – bei mir wird man fündig.

Zumal es wirklich gut zu Ascheglasuren passt. Und wenn auch dein Apfelbaum das zeitliche segnet, du einen Ofen bzw eine Feuerschale zum verbrennen hast – in solch Tassen, Schüsseln, Krügen kann seine Seele weiter leben.

Mit dem Rad zum Ton

Mit dem Rad zum Ton

Mit dem Rad zum Ton

Mein Weg in die Werkstatt, besteht eigentlich nur aus 13 Stufen. Material kommt per Post. Oder ich muss doch mal das Auto nutzen. Aber auf einer Radtour hatte ich im Frühjahr eine coole Entdeckung gemacht. An einem Berghang entdeckte ich frei liegenden Ton. Die Amis nennen es „Wild Clay“ und ich lese oft davon. Da konnte ich nicht widerstehen und nahm einen Klumpen mit.

Diesen Klumpen habe ich zerkleinert und getrocknet. Dann in Wasser aufgelöst. Mittels Haushaltssieb und Glasursieb haben ich die Steine und Verunreinigungen entfernt. Nach einer Nacht hat sich der Ton etwas abgesetzt. Das klare Wasser habe ich abgegossen und den Tonbrei dann in einer Gipsform getrocknet.
Dann musste das Material nur noch gebrannt werden.

Ich hatte Glück, denn der Ton erwies sich als brauchbar. Allerdings hat er einen extrem niedrigen Schmelzpunkt. Zum drehen oder Töpfe formen also ungeeignet. Somit kam er aber für eine Lehmglasur in Frage. Ihr kennt ja diese alten braunen Einlegetöpfe aus dem Haushalt von Oma oder Uroma. Auch bekannt als Braunzeug , bzw als eine Art „Bunzlauer“ benannt. Genau das geht also mit diesem Ton. Also ab auf das Fahrrad und immer mal Ton holen.

Hier trocknet eine Ladung Ton.

Kennt ihr auch Stellen, wo man so einfach an Ton kommt? Würde mich interessieren. Besonders wenn es in meiner Nähe ist. Oder ihr habt bei euch zu Hause auf dem Grundstück Ton und wollt evl. ganz eigene Töpferware daraus? Kommt auf die Menge und Eignung an. Ihr könnt da gern mal mit mir Kontakt aufnehmen. Ich finde das ziemlich interessant…

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