Glasurproben machen Teil 3

Ich bin weiter fleißig am experimentieren. Die Lehmglasur habe ich soweit im Griff. Nur ist sie noch etwas langweilig. Wenn ich extreme Drehrillen im Ton habe, hat sie aber schon durchaus ihren Reiz. Zumindest ist mal alles frei von jeglicher Chemie. Wie bei den Töppern vor hunderten von Jahren (wenn sie mal nicht Bleimennige mit Sand gemischt hatten).

Glasurproben machen
Einfach nur früh schmelzender Ton als Glasur.

Das Thema Farbe nimmt bei Keramikglasuren ja eine wichtige Rolle ein. Am einfachsten funktioniert es ja mit Farbkörpern. Allerdings kann so etwas schnell ins Geld gehen, da diese Pülverchen meist gut kosten. Metalloxide sind da schon interessanter, wobei es auch viele Abhängigkeiten gibt. 3% Kupferoxid sehen nach dem Rakubrand halt anders aus, als aus dem Elektroofen. Angefangen von der Ofenatmosphäre, bis zur Anwesenheit weiterer Zutaten, gibt es viel zu beachten.
Ganz großes Kino finde ich es allerdings, wenn man die Zutaten auf maximal vier Rohstoffe reduziert. Und genau daran probiere ich gerade.

Weiter kann ich es gar nicht leiden, wenn Trinkgefäße innen dunkel glasiert sind. Ich bilde mir ein, die Farbe vom Getränk bei heller Oberfläche besser zu sehen. Deshalb steht gleichzeitig noch eine helle Innenglasur auf der Wunschliste. Es kann ganz simpel sein. Holzasche, Feldspat, Ton – fertig. Auch Kreide, Kaolin, Gesteinsmehle, Tone, Quarz, Petalit und Wollastonit findet man auf dem Experimentiertisch. Aber momentan bin ich da etwas in der Sackgasse. Was in einer Schüssel funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch im Becher klappen. Da ich die Temperatur beibehalte, müssen hier und da einige Prozente geändert werden.

Und genau das schlage ich all den mit Ton werkelnden Leuten da draußen vor. Traut euch ran an das Thema. In jedem Rohstoffkatalog stehen die Hinweise zu den Materialien. Holt euch Ideen und Grundglasuren über veröffentlichte Rezepte. https://glazy.org/ ist da eine echt tolle Quelle für Glasurrezepte. Verändert die Rezepturen, passt sie an. Das ist oft ein langwieriger Prozess. Lernt von Probe zu Probe. Solange man nur Gefäßinnenseiten damit glasiert, sollten die Ofenplatten auch sauber bleiben.

Wenn man später seine Glasur endlich „erfunden“ bzw gefunden hat, muss die ohnehin zum Test in ein Labor. Zumindest, wenn die Keramik mit Lebensmitteln in Berührung kommt. Soweit mir das bekannt ist, kann man mehrere Glasuren auch auf einmal testen lassen. Wenn man in einer Schüssel drei Glasuren nebeneinander hat, funktioniert dies auch. Zumindest solange das Testergebnis passt. 🙂

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