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Rot 2022

Rot 2022

Rot 2022

Ich glaube, jetzt habe ich es. Bislang war mir die neue rote Glasur nicht „frech“ genug. Die hellen Holzaschepunkte waren okay, aber irgendwie hat mir noch der letzte Pfiff gefehlt. Im letzten Ofen war nun diese Variante dabei. Jetzt passt es für mich. Insgesamt waren die Veränderungen gar nicht so gravierend. Man muss es halt nur herausfinden. 🙂 Mehr schreibe ich jetzt mal nicht dazu. Geheimnisse müssen auch sein.

Ich hoffe allerdings noch, dass ich den Ton mit den Basaltspots noch dünner ausgedreht bekomme. Das kommt mit der Zeit. Bei Artikeln die ich ohnehin dicker drehe (z.B. Schüsseln) sind größere Steinchen im Ton ja kein Thema. Bei Tassen ist halt sofort ein Loch in der Wandung. Nun – wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder Laie.

Haushaltssieb

Haushaltssieb

Haushaltssieb

Manchmal ergeben sich echt Zufälle. Da renne ich durch den Supermarkt und mir stehen einige ratschende Damen im Weg. Bevor ich lange warte, gehe ich doch einfach durch den nächsten Gang. Haushaltsartikel… Fallen mir doch zwei Haushaltssiebe ins Auge. „Kost kein Geld nich“, also eingesackt.

Auf meinem großen Probeplan steht nämlich noch so einiges. Ein Punkt davon ist: meine Holzasche in den Glasuren ungewaschen verwenden. Mein bisher verwendetes Sieb erschien mir dafür zu groß. Die nun gekauften Exemplare haben andere Maschenweiten. Also Maske auf (worin man ja schon Erfahrung hat) und mal einen halben Eimer durchgerüttelt.

Das Ergebnis nach dem Brand war sehr aufschlussreich. Es waren wundervolle Punkte in der Glasur. Vor einer Woche im letzten Post, mache ich mir noch Gedanken mit Spots im Ton und nun kann sich das ganze durch die gröbere Holzasche in der Glasur lösen. Das startet nun natürlich wieder so einen Probenmarathon. Da gibt es ja zig Möglichkeiten. Man bin ich begeistert.

ein neues Jahr

ein neues Jahr

ein neues Jahr

2022 hat begonnen und ich darf weiter mit meinem Hobby Geld verdienen. Hoffe ich mal… Natürlich schaut man auf die Meldungen und versucht so seine Chancen zu wahren. Wer weiß schon, welch Coronasau im Sommer und danach durchs Land getrieben wird? Es überrascht ja kaum noch etwas. Aber davon mal abgesehen – Keramik braucht man ja auch dafür. Bei mir geht es weiter mit den Experimenten für das Steinzeuggeschirr.

Vor kurzem hatte ich ja mal berichtet, dass ich mit dem Spotton vom Händler, nicht all zu glücklich bin. Deshalb wird hier besonders weiter getestet. Habe mir gröberes Gesteinsmehl besorgt, um andere Ergebnisse zu erzielen. Die Spots kommen tatsächlich voll zur Geltung. Allerdings muss ich die Korngröße durch sieben noch einstellen. Bei 3mm Spots wird zudem die Keramik zu schwer, da der Korndurchmesser die Wandstärke bestimmt.

Wenn man auf dem Bild genau hinsieht, erkennt man die Löcher wo ein Steinchen im Ton war und den dazu entsprechenden Fleck. Unter der roten Glasur funktioniert es optisch leider nicht ganz wie gewünscht. Und es kommt wohl sehr auf die Anzahl der Flecken an.

Auf dem oben stehenden Bild sieht man: es sind wirklich nur ganz wenige Specks im Ton gewesen. Das sieht auch nicht sonderlich gut aus. Vielleicht sollte ich weitere Lösungsansätze verfolgen? Beim bisherigen Rot, hatte ich ja die Flecken in der roten Glasur auch nur aufgespritzt. Und innen kann man wahrscheinlich auch etwas mit ungewaschener Asche experimentieren. Die Ofenplatten würden es wohl danken. Es wird mir also nicht langweilig.

Am Ende sollte halt etwas heraus kommen, was sich nicht nur recht gut verkauft. Ich bin soweit, dass es unbedingt auch mir mehr gefallen muss. Und ich mag schon etwas, mit vielen „absichtlichen“ Fehlern und den Spuren der Hände. Aus diesem Grund werden wohl auch einige Produkte aus meinem Sortiment fallen. Bei figürlichen und der Gartenkeramik wird es keine solchen Veränderungen geben. Das lustige Zeugs, mag ich weiterhin. Lachen ist gesund. 🙂

Laden auf - Laden zu

Laden auf – Laden zu

Laden auf – Laden zu

Ich habe mich entschlossen, den Webshop auf ideefactory zu entfernen. Hatte ihn schnell installiert, nach dem 2020 der Weihnachtsmarkt abgesagt wurde. Jetzt wo der 2021er Markt auch nicht statt findet, mach ich den Laden wieder zu. Habe ein Jahr Erfahrungen damit gesammelt. Sonderlich gelohnt hat es sich nicht. Meine Marktpreise passen nicht für das Onlinegeschäft.

Natürlich kann und werde ich nicht blind weiter voll auf Märkte setzen. Zwei mal kann man ja auf C. herein fallen. Aber nicht drei mal. Ich werde den Shop unter einer anderen Adresse wieder eröffnen. Wo – gebe ich dann bekannt. Momentan wird noch daran gebastelt. Man versucht ja alles, um nicht Töpferkurse geben zu müssen. 😉

Nun die schlechte Nachricht: es wird teurer. Einiges teurer. Aber was wird momentan nicht teurer? An einer Bestellung hat man mit Kommunikation, Verpackung und Versand manchmal eine Stunde zu tun. Auf dem Markt oftmals keine Minute. Besser kann man Zeit und Geld nicht verbrennen, als Marktpreise im Onlineshop zu haben. Zumindest in meinem Fall. Dazu benötigt man bei Einzelstücken im Olineshop auch zusätzlichen Lagerplatz. Von Verpackungsmaterial, ganz zu schweigen. Habe ich glaube alles bereits einmal schon hier berichtet.
Es muss einfach bei mir was hängen bleiben, sonst kann ich mir keine Bestellungen mehr leisten. 😉

ideefactory wird bleiben. Wie früher. Einfach so als Blog. Und wenn wer was interessantes entdeckt, kann man ja weiter spontan Kontakt aufnehmen. Zukünftig hoffentlich auch mehr mit Garten- und Computerthemen. Es macht mir Freude, hier immer mal aus dem Töpferleben zu berichten. Die meisten Beiträge werden über 2000x angeklickt. Wird also auch gelesen. 🙂 Danke, dass ihr hier immer mal vorbei surft.

Salz- & Pfeffermühlen Untersatz

Salz- & Pfeffermühlen Untersatz

Salz- & Pfeffermühlen Untersatz

Klicke bitte auf das Foto, damit man das Produkt überhaupt sieht. 🙂

Es heißt ja immer, wenn man ein Alltagsproblem lösen kann, dann steckt da viel Potential darin. Ob es in dem Fall auch so ist, bezweifle ich noch. Gewürzmühlen stehen meist griffbereit in der Nähe vom Herd. Tja und dort verteilen sie gern auch etwas von ihrem Inhalt beim abstellen. Kann ziemlich nerven

Ich habe da mal zwei Untersetzer gedreht. Wahrscheinlich sollte man sie sogar größer im Durchmesser fertigen, damit jede Mühle auch garantiert passt. In meiner Küche klappt es ganz gut und es herrscht damit etwas mehr Ordnung auf der Arbeitsplatte. Muss das mal ab Frühjahr auf Märkten austesten, ob dafür Bedarf besteht. Klar – falls ich darf…

Santa Claus kommt und geht

Santa Claus kommt und geht

Santa Claus kommt und geht

Er geht, weil er nicht bleiben durfte. Da sitze ich nun und fange an, Frühjahrsware zu produzieren. Draußen fällt passend der erste Schnee der Saison. Ich sträube mich etwas.
All zu viel weihnachtliche Keramik habe ich hier noch stehen. So habe ich erneut ein Jahr mit wenig Platz vor mir. Irgendwo muss Santa, Rentier ¬ Co. nun hin. Muss wohl neue Kisten kaufen.
Unmittelbar vor dem Sachsenlockdown entstand dieses Bild übrigens auf der Augustusburg. Kleiner feiner Markt gewesen und trotz „Inzidenz“ 1000, war es ein Fest. Menschen können eben auch vernünftig sein.

Aber sehe ich mal die positiven Sachen. Eine Erkältung sollte erneut ausbleiben. Ich kann den Garten vor Weihnachten in Ordnung bringen. Und selbst gebackene Plätzchen gibt es dieses Jahr auch wieder. Für so etwas ist sonst nie Zeit. Vom Rumtopf will ich mal gar nicht reden. 🙂 Santa komm zurück – wir bechern einen zusammen! Geschenk brauche ich keines. Oder doch. Nen Booster!!!

Tiergrabstein

Tiergrabstein

Tiergrabstein

Nach dem Totensonntag, kann man mal einen Totenmontag für verstorbene Haustiere einlegen. Ich denke gern zurück, an meinen riesigen Jack. Sah grimmig aus und war eine Seele von Hund. Und unter diesem Tiergrabstein aus schwarzem Ton hat er seine verdiente Ruhe gefunden. Habe mal wieder das Foto auf der Stele erneuert. Einfach einlaminiert und aufgeklebt. Aus Ton kann man eben nicht nur Töpfe machen.

rauchende Elche

rauchende Elche

rauchende Elche

Verdammt. Alles läuft schief. Hatte gestern bereits einen Elchartikel geschrieben, aber der hat anscheinend das Seitendesign in einigen Browsern zerstört. Also hier noch mal die Kurzfassung:

Diese Elche sind im Jahr 2021 nichts für den Weihnachtsmarkt. Denn auch mein Markt in Sachsen ist längst abgesagt. Die schnell gesuchten Alternativen waren aber auch schnell gestrichen. Und Absagen scheinen ja in Mitteldeutschland die Norm. Westliche Bundesländer als Alternative sind mir zu heiß. Zu oft wird Töpferware nicht genug gekauft. Man muss sich wohl wieder durchschlagen müssen. Eine harte Zeit bis zum Frühjahr. Und ungewiss ist ohnehin alles. Muss und werde wohl zukünftig nicht mehr auf den Advent setzen. Sein Geld muss man zukünftig zu anderer Zeit verdienen. Schade… Ich mochte die Zeit auf den Adventsmärkten.

Jetzt wo es wieder so viele Marktbeschicker trifft, zaubert man hoffentlich wieder Hilfen hervor. Ich kenne Kollegen, da fallen 75% Jahresumsatz weg. Und dieses Jahr hätte man sicher gut umgesetzt. Ab nächsten Jahr brauchen die Menschen einiges mehr an Geld für Energie. Ich auch. Die Preisschraube muss wohl gedreht werden. Zum Glück bin ich ja recht günstig.

ButterGlocke

Butterglocke

Butterglocke

Ich war ja noch nie scharf darauf, viereckige Keramik herzustellen. Aber mir fiel mal eine Glasdose mit den passenden Maßen in die Finger. Also Gipsform gemacht und los ging es… Die Platte darunter ist ein klassisch gedrehter Teller, von dem ich zwei Seiten abgeschnitten habe. Jetzt müsste ich nur noch drauf los produzieren.

Neue Glasuren - Konformitätserklärung

Neue Glasuren – Konformitätserklärung

Neue Glasuren – Konformitätserklärung

Alles andere hätte mich auch schwer gewundert… Gerade kamen die Testergebnisse für meine neuen Glasuren. Keine Glasur ist also giftig. Ich werde weiterhin mit meiner Keramik niemand vergiften. 🙂

Und da ich neulich erst mit einer Keramikerin darüber gesprochen habe – ja dass ist so in der EU Vorschrift. Man sieht öfters im Web auf Seiten, bei Pinterest, Instagram & Co. immer so viele „Kollegen“, die da scheinbar nicht informiert sind. Tolle Fotos und Videos von Brennergebnissen mit um die 20 verschiedenen Innenglasuren… Na ja, wenn man es sich leisten kann – denn jede Glasur die mit Lebensmitteln in Verbindung kommt, braucht solch einen bestandenen Test. Irgendwann steht halt mal wer auf der Matte, am Stand oder im Laden und will die Scheinchen sehen.

Ich werde auch die neuen Testergebnisse übrigens im Fuß der Seite verlinken….

Wild Clay Varianten

Wild Clay Varianten

Wild Clay Varianten

Ich hatte ja neulich berichtet, dass ich in der Nähe von mir ein kleines Tonvorkommen fand. Nun war ich vier mal vor Ort und habe an unterschiedlichen Stellen Proben genommen. Und da ich ja obergewissenhaft bin, habe ich jede Probe einzeln getestet. Und sieh mal an – die Färbung unterscheidet sich erheblich.

Das ist einerseits interessant, macht es aber für dauerhafte Serien unbrauchbar. Wahrscheinlich werde ich die Proben zusammen mischen, dann hält eine Variante für längere Zeit. Aber schon beeindruckend, wie sich die Proben unterscheiden, obwohl die Entnahmestellen höchstens 15m voneinander entfernt liegen.

Wild Clay Varianten
Ziemlich viel „Fluss“ in der vorderen Probe. Sicher nen Kalkspatz mit durchgesiebt 🙂

Wild Clay Varianten gibt es natürlich unzählige. Ich werde ab dem Frühjahr wohl mal ganz gezielt weitere „Gruben“ anfahren.

Ton mit Spots

Ton mit Spots

Ton mit Spots

Ist gar nicht so einfach, neue Tonsorten zu finden. Nach dem mein Lieferant keinen Ton mehr produziert, müssen aber Lösungen her. Ich wollte unbedingt Ton mit Spots, damit es etwas lebendiger wirkt. Allerdings haben die käuflichen Sorten nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Zumindest alle bislang probierten. Es sind zu viele „Punkte“. Läuft wohl darauf hinaus, dass ich mir die Spots selber einmischen muss. Ich liebe es, wenn Mehrarbeit ins Haus steht.

wild clay tassen

Wild Clay Tassen

Wild Clay Tassen

Und hier sind mal Tassen, die ich mit dem „wilden Ton“ glasiert habe. Bei 1280°C gebrannt und innen mit einer Ascheglasur versehen. In dem Fall war es der gute alte CoxOrange Apfelbaum, den Opa 1964 gepflanzt hat. Asche, etwas Feldspat und hellen Ton – fertig ist die Innenglasur.

Als Keramiker finde ich das voll genial. Mehr ursprünglich geht kaum. Höchstens man kann mit Holz brennen, was aber leider nicht überall möglich ist. Meine Nachbarschaft würde wohl durch drehen.

Verkaufen kann ich euch das wie gesagt momentan noch nicht. Gerade stelle ich einige Proben der Glasuren für eine Laboranalyse zusammen. Die sollte bei der Lehmglasur glatt durchlaufen. Ist eben einfach nur farbiger Ton, der bei 1280°C ausgeschmolzen ist.

Wild Clay Tassen

Allerdings muss ich mir wohl eingestehen, dass Töpferlaien solch schlichte Erdtöne nicht favorisieren werden. Solides Handwerk erkennen nicht alle. Es wird nicht der Renner, obwohl auf Trödelmärkten enorme Summen für alte Einlegetöpfe gezahlt werden. Hin und wieder werde ich aber immer wieder lehmglasierte Gefäße herstellen. Mir gefällt diese Natürlichkeit richtig gut. Robuste, ehrliche Ware und wenn es wo hin passt – bei mir wird man fündig.

Zumal es wirklich gut zu Ascheglasuren passt. Und wenn auch dein Apfelbaum das zeitliche segnet, du einen Ofen bzw eine Feuerschale zum verbrennen hast – in solch Tassen, Schüsseln, Krügen kann seine Seele weiter leben.

Mit dem Rad zum Ton

Mit dem Rad zum Ton

Mit dem Rad zum Ton

Mein Weg in die Werkstatt, besteht eigentlich nur aus 13 Stufen. Material kommt per Post. Oder ich muss doch mal das Auto nutzen. Aber auf einer Radtour hatte ich im Frühjahr eine coole Entdeckung gemacht. An einem Berghang entdeckte ich frei liegenden Ton. Die Amis nennen es „Wild Clay“ und ich lese oft davon. Da konnte ich nicht widerstehen und nahm einen Klumpen mit.

Diesen Klumpen habe ich zerkleinert und getrocknet. Dann in Wasser aufgelöst. Mittels Haushaltssieb und Glasursieb haben ich die Steine und Verunreinigungen entfernt. Nach einer Nacht hat sich der Ton etwas abgesetzt. Das klare Wasser habe ich abgegossen und den Tonbrei dann in einer Gipsform getrocknet.
Dann musste das Material nur noch gebrannt werden.

Ich hatte Glück, denn der Ton erwies sich als brauchbar. Allerdings hat er einen extrem niedrigen Schmelzpunkt. Zum drehen oder Töpfe formen also ungeeignet. Somit kam er aber für eine Lehmglasur in Frage. Ihr kennt ja diese alten braunen Einlegetöpfe aus dem Haushalt von Oma oder Uroma. Auch bekannt als Braunzeug , bzw als eine Art „Bunzlauer“ benannt. Genau das geht also mit diesem Ton. Also ab auf das Fahrrad und immer mal Ton holen.

Hier trocknet eine Ladung Ton.

Kennt ihr auch Stellen, wo man so einfach an Ton kommt? Würde mich interessieren. Besonders wenn es in meiner Nähe ist. Oder ihr habt bei euch zu Hause auf dem Grundstück Ton und wollt evl. ganz eigene Töpferware daraus? Kommt auf die Menge und Eignung an. Ihr könnt da gern mal mit mir Kontakt aufnehmen. Ich finde das ziemlich interessant…

Servierplatte

Servierplatte

Servierplatte

Da ist das Ding! Vor einigen Tagen habe ich eine Gipsform von einer Porzellanplatte gemacht. Und hier ist nun das erste abgeformte Exemplar. Einfach Ton ausgewalzt und auf die Form gedrückt. Dann Fußstege und zwei Henkel angebracht – fertig.

Was aber noch viel mehr interessant sein sollte, ist die Glasur auf der Platte. Ich habe in letzter Zeit wirklich viele Glasurexperimente gemacht. Diese Keramik ist nun bei 1280°C gebrannt. Also 140° C mehr, als bei meiner ursprünglichen Ware. War gar nicht so einfach, hier wieder eine rote Glasur zu entwickeln. Hauptbestandteile sind Holzasche und Feldspat. Die bei mir sonst üblichen schwarzen Sprenkel, sind nun im Ton enthalten und scheinen durch die Glasur etwas durch.

Neu sind gelbliche Flecken auf der Oberfläche, welche von der Holzasche kommen. Ich denke noch zwei, drei Brände und Modifikationen, dann kann die Glasur zur Prüfung ins Labor. Das ist Pflicht, wenn die keramischen Oberflächen mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Nebenbei arbeite ich auch an einer hellen Innenglasur. Da habe ich momentan sieben fantastische Varianten und muss eine Entscheidung fällen.

Und da nun Holzasche einer meiner Hauptrohstoffe wird, brauche ich ne Menge davon. Falls jemand aus Meiner Nähe ziemlich viel davon übrig hat (möglichst rein), kann er gern mit mir Kontakt aufnehmen. Wenn also euer Lieblingsapfelbaum – noch von Opa gepflanzt – das zeitliche gesegnet hat… Man könnte theoretisch noch einige schöne Keramikstücke damit dekorieren. Solch eine Servierplatte bietet sich von der Fläche gut dazu an.

Ton zu weich

Ton zu weich

Ton zu weich

Da muss ich mich schon an neue Tonsorten gewöhnen… Und dann ist das Zeug auch noch extrem weich. Man kann da zwar leichter zentrieren, aber danach sehe ich gar keinen Vorteil mehr. Dreht man zu dünn, klappen die Keramiken einfach auf der Scheibe oder beim abheben zusammen. Da hilft nur eine vorherige Tontrocknung.

Die 10kg Hubel auf dem Tisch auspacken und über Nacht stehen lassen. Ich schneide die Tonblöcke noch einmal mittig durch und bringe sie, in die auf dem Foto zu sehende Position. So kommt mehr Luft dran und sie fallen nicht einfach um. Wie lange man trocknet, hängt von Luftfeuchte und dem gewünschten Ergebnis ab.

Nun kann ich wieder dünner drehen und ich (l)eiere nicht wie der Lehrling herum. Zusätzliche Arbeit die ich nicht brauchen kann und Platz nimmt es auch weg. Böser Ton…

Gipsform Servierplatte

Gipsform Servierplatte

Gipsform Servierplatte

Manch Artikel, ist ohne Töpferscheibe einfacher herzustellen. So ist das auch bei Servierplatten. Und als ich neulich bei der Tante zu Besuch war, fiel mir ihre Porzellanplatte in die Hände. Also ausgeborgt und abgekupfert…

Nun ganz abgekupfert auch nicht, weil ja in dem Fall noch Schwindung hinzu kommt und ich Griffe an die Kopien anbringen möchte. Dazu wird es ja auch nicht weiß mit Blümchen dekoriert sein.
Für solch Formenbau, habe ich ein ganzes Arsenal an Brettern in der Werkstatt. Man sucht passende Bretter aus und fügt sie mit Schraubzwingen zusammen. In diesem Fall brauche ich nur die Oberseite der Platte. Also wird sie ganz korrekt in Ton eingebettet, wie man das auf dem Foto sieht.

Jetzt schnell noch isolieren, damit der Gips nirgends anklebt. Ich mache mein Trennmittel selber. Kernseife raspeln, in heißem Wasser auflösen, etwas (Lein)Öl dazu und abkühlen lassen. Habe da kein Rezept mit Grammangaben. Mache ich Pi mal Daumen. Probiert es mit Kleinstmengen selber aus. Jedenfalls viel mehr Wasser als Öl ist dran.

Gips anrühren, rein kippen, abbinden lassen, ausformen, fertig.
Klingt so einfach. Aber Gips in der Tonwerkstatt ist wirklich eine böse Fehlerquelle. Dieses mal habe ich versehentlich kurz zu schnell mittels Bohrmaschine den Gipsbrei gerührt. Lauter Gipsspritzer an den daneben gelagerten Ton Tüten. Böse zukünftige Fehlerquelle… Kommt Gips in den Ton, platzt der dann natürlich spätestens im Ofen weg. Da habe ich mir unnötig was aufgehalst. Ich hoffe, die Servierplatten werden angenommen und sind den Aufwand wert. Aber nun erst mal Form trocknen lassen.

mal raus

mal raus

Ab und zu muss man auch mal etwas anderes sehen. Deshalb war ich mal eine Weile am Meer. Klar – die Tasse für den Frühstückskaffee war dabei. Hier am Lieblingsstrand, wo man mal easy die Parkgebühr von zehn auf 15 Euro hochgesetzt hat. Ab sofort wird für Corona bezahlt. Ob ich meine Preise auch mal 50% erhöhen sollte?
Immerhin hat sich meine Lust auf Keramik herstellen, wieder vergrößert. 😉

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