Keramikwerkstattblog

Monat: Oktober 2021

Neue Glasuren - Konformitätserklärung

Neue Glasuren – Konformitätserklärung

Neue Glasuren – Konformitätserklärung

Alles andere hätte mich auch schwer gewundert… Gerade kamen die Testergebnisse für meine neuen Glasuren. Keine Glasur ist also giftig. Ich werde weiterhin mit meiner Keramik niemand vergiften. 🙂

Und da ich neulich erst mit einer Keramikerin darüber gesprochen habe – ja dass ist so in der EU Vorschrift. Man sieht öfters im Web auf Seiten, bei Pinterest, Instagram & Co. immer so viele „Kollegen“, die da scheinbar nicht informiert sind. Tolle Fotos und Videos von Brennergebnissen mit um die 20 verschiedenen Innenglasuren… Na ja, wenn man es sich leisten kann – denn jede Glasur die mit Lebensmitteln in Verbindung kommt, braucht solch einen bestandenen Test. Irgendwann steht halt mal wer auf der Matte, am Stand oder im Laden und will die Scheinchen sehen.

Ich werde auch die neuen Testergebnisse übrigens im Fuß der Seite verlinken….

Wild Clay Varianten

Wild Clay Varianten

Wild Clay Varianten

Ich hatte ja neulich berichtet, dass ich in der Nähe von mir ein kleines Tonvorkommen fand. Nun war ich vier mal vor Ort und habe an unterschiedlichen Stellen Proben genommen. Und da ich ja obergewissenhaft bin, habe ich jede Probe einzeln getestet. Und sieh mal an – die Färbung unterscheidet sich erheblich.

Das ist einerseits interessant, macht es aber für dauerhafte Serien unbrauchbar. Wahrscheinlich werde ich die Proben zusammen mischen, dann hält eine Variante für längere Zeit. Aber schon beeindruckend, wie sich die Proben unterscheiden, obwohl die Entnahmestellen höchstens 15m voneinander entfernt liegen.

Wild Clay Varianten
Ziemlich viel „Fluss“ in der vorderen Probe. Sicher nen Kalkspatz mit durchgesiebt 🙂

Wild Clay Varianten gibt es natürlich unzählige. Ich werde ab dem Frühjahr wohl mal ganz gezielt weitere „Gruben“ anfahren.

Ton mit Spots

Ton mit Spots

Ton mit Spots

Ist gar nicht so einfach, neue Tonsorten zu finden. Nach dem mein Lieferant keinen Ton mehr produziert, müssen aber Lösungen her. Ich wollte unbedingt Ton mit Spots, damit es etwas lebendiger wirkt. Allerdings haben die käuflichen Sorten nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Zumindest alle bislang probierten. Es sind zu viele „Punkte“. Läuft wohl darauf hinaus, dass ich mir die Spots selber einmischen muss. Ich liebe es, wenn Mehrarbeit ins Haus steht.

wild clay tassen

Wild Clay Tassen

Wild Clay Tassen

Und hier sind mal Tassen, die ich mit dem „wilden Ton“ glasiert habe. Bei 1280°C gebrannt und innen mit einer Ascheglasur versehen. In dem Fall war es der gute alte CoxOrange Apfelbaum, den Opa 1964 gepflanzt hat. Asche, etwas Feldspat und hellen Ton – fertig ist die Innenglasur.

Als Keramiker finde ich das voll genial. Mehr ursprünglich geht kaum. Höchstens man kann mit Holz brennen, was aber leider nicht überall möglich ist. Meine Nachbarschaft würde wohl durch drehen.

Verkaufen kann ich euch das wie gesagt momentan noch nicht. Gerade stelle ich einige Proben der Glasuren für eine Laboranalyse zusammen. Die sollte bei der Lehmglasur glatt durchlaufen. Ist eben einfach nur farbiger Ton, der bei 1280°C ausgeschmolzen ist.

Wild Clay Tassen

Allerdings muss ich mir wohl eingestehen, dass Töpferlaien solch schlichte Erdtöne nicht favorisieren werden. Solides Handwerk erkennen nicht alle. Es wird nicht der Renner, obwohl auf Trödelmärkten enorme Summen für alte Einlegetöpfe gezahlt werden. Hin und wieder werde ich aber immer wieder lehmglasierte Gefäße herstellen. Mir gefällt diese Natürlichkeit richtig gut. Robuste, ehrliche Ware und wenn es wo hin passt – bei mir wird man fündig.

Zumal es wirklich gut zu Ascheglasuren passt. Und wenn auch dein Apfelbaum das zeitliche segnet, du einen Ofen bzw eine Feuerschale zum verbrennen hast – in solch Tassen, Schüsseln, Krügen kann seine Seele weiter leben.

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